Sind Tapioka-Perlen wirklich eine Alternative zu den Wasserperlen – Ich hab' sie getestet.
- Christina | Iplay.myway

- 22. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Wasserperlen sind bunt, faszinierend und schon lange ein Trend im Bereich Sensorik-Spiel. Kinder lieben die glitschige Haptik, Eltern schätzen das neuartige Spielerlebnis. Doch immer häufiger tauchen Kritik und die Suche nach Alternativen auf. In meiner Community-Umfrage habe ich oft den Tipp bekommen: „Probier doch mal Tapioka-Perlen als Alternative!“ Also habe ich es natürlich getestet.

Die Vorbereitung
Bei der Zubereitung zeigt sich gleich der erste Unterschied: Wasserperlen sind super einfach – ins Wasser legen, warten, fertig.
Tapioka-Perlen brauchen mehr Einsatz: Sie müssen in reichlich Wasser gekocht, ständig umgerührt und danach noch ziehen gelassen werden. Insgesamt dauert das rund eine Stunde, in der du zumindest anfangs dabei bleiben musst.
Spannenderweise relativiert sich der Unterschied etwas, denn auch Wasserperlen brauchen ihre Zeit, bis sie aufgequollen sind. Trotzdem: Für spontane Spielideen sind sie praktischer.
Das Spielerlebnis
Im Spiel merkt man schnell, dass es sich um zwei verschiedene Welten handelt. Wasserperlen sind glatt, fest und springen gern quer durch den Raum, wenn sie runterfallen – was das Aufräumen nicht gerade erleichtert.
Tapioka-Perlen fühlen sich weicher und glitschiger an, verlieren schnell ihre perfekte Kugelform und verwandeln sich nach einer Weile in eine körnige, schleimige Masse, die klebt. Dafür bleiben sie dort, wo sie sind – und hüpfen nicht durch den ganzen Raum.
Wer mag, kann beide Materialien mit Lebensmittelfarbe einfärben und so spannende Farbeffekte erzielen.
Preis und Nachhaltigkeit
Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede. Wasserperlen vergrößern sich beim Aufquellen um ein Vielfaches und sind dadurch sehr ergiebig. Tapioka-Perlen bleiben fast gleich groß und sind im Vergleich teurer.
Beim Thema Umwelt gibt es jedoch klare Pluspunkte für die Tapioka-Variante: Wasserperlen bestehen aus Polyacrylamid, also Kunststoff. Sie gehören in den Restmüll und lösen sich nicht von alleine auf. Tapioka-Perlen gelten als Lebensmittel und können problemlos im Biomüll entsorgt werden.
Hinsichtlich der Haltbarkeit, stehen die Wasserperlen klar im Vorteil. Sie können – laut Hersteller – bis zu zwei Wochen aufbewahrt werden, Tapioka-Perlen halten gekühlt höchstens drei Tage, bevor sie verderben.
Wie steht's mit der Sicherheit?
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wasserperlen sind sehr umstritten. Das hat gute Gründe: Sie sehen womöglich sehr schmackhaft aus oder können von Kleinkindern für Gummibärchen gehalten werden. Gelangen sie in den Magen oder Darm können sie weiter aufquellen und zu Beschwerden führen.
Tapioka-Perlen sind hingegen ein Lebensmittel und daher grundsätzlich „tastsafe“. Trotzdem gilt: Auch hier besteht Verschluckungsgefahr. Kinder sollten auch damit niemals unbeaufsichtigt spielen!

Hier also mein Fazit
Beide Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Wasserperlen sind im Vergleich günstiger, ergiebig und in der Handhabung unkompliziert – aber sie bergen Risiken und sollten nur unter Einhaltung diverser Voraussetzungen und Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt werden. Tapioka-Perlen sind tastsafe, nachhaltiger und können ohne Bedenken im Biomüll entsorgt werden. Dafür sind sie teurer, weniger formstabil und verderben schnell.
Für mich bleibt deshalb das Fazit: Wenn Sicherheit und Nachhaltigkeit für dich Priorität haben, sind Tapioka-Perlen die bessere Wahl. Sie sind zwar keine perfekte Alternative, aber dennoch ein sehr spannendes Material, das auch ein wunderbares sensorisches Spiel bietet – das ebenso seine Vorkehrungen braucht.
Alles Liebe,
Christina 💛
Du willst Tapioka-Perlen selbst ausprobieren?
Ich sag dir wie’s geht.
Miss zuerst die Tapioka-Perlen ab. Dann nimm sechsmal so viel Wasser und lass es sprudelnd kochen.
Jetzt dürfen die Perlen ins heiße Wasser. Rühre dabei fleißig mit dem Löffel, sonst bleiben sie am Topfboden kleben.
Die Perlen dürfen nun 20–30 Minuten gemütlich im heißen Wasser tanzen.
Danach nimmst du den Topf vom Herd. Jetzt heißt es: 30 Minuten Perlen ziehen lassen.
Gieß die Perlen in ein Sieb und lass sie gut auskühlen.
Für noch mehr Spaß kannst du ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe hinzufügen. Wenn die Perlen nach dem Abkühlen zusammenkleben, gib einfach wieder etwas Wasser dazu und rühre sie locker.
Erzählt mir gerne von euren Erfahrungen.

Christina Tappler, MA
Gründerin von iplay.myway
zweifach Mama & Pikler (R) Pädagogin i.A.



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